Starthilfe: Nach über drei Jahren soll es wieder Vhs

Seit mehr als drei Jahren hat es in Arnstein, der viertgrößten Kommune des Landkreises, kein Angebot der örtlichen Volkshochschule (Vhs) mehr gegeben, obwohl die Erwachsenenbildung auch zu den Aufgaben einer Gemeinde gehört. Jetzt will die Stadt einen Neustart mithilfe einer Kooperation mit Karlstadt machen. Die notwendigen Verträge sind unterschriftsreif, der Arnsteiner Stadtrat genehmigte die Pläne einstimmig.

Der Verwaltungs- und Personalaufwand für die Leitung einer eigenständigen Volkshochschule ist sehr hoch und soll nun mit dem Verbund deutlich gesenkt werden, begründete Bürgermeister Franz-Josef Sauer die Vorgehensweise. Nach diesen Plänen verpflichtet sich die Stadt Arnstein, eine Außenstelle zu betreiben und mit sechs Wochenstunden während der Dienstzeiten zu besetzen.

Die Kosten, die im Weiteren in der Arbeitsgemeinschaft anfallen, werden der Stadt pauschal mit 50 Cent pro Einwohner jährlich in Rechnung gestellt. Darin sind anteilige Personalkosten für die Leitung und Verwaltung, der Druck und die Verteilung eines Programmheftes sowie die Pflege und Wartung des Verwaltungsprogramms und der Vhs-Homepage enthalten. Desgleichen noch die Kosten für Werbe- und Marketingarbeit. Fallen erhöhte und weitere Kosten an, die von dieser Pauschale nicht abgedeckt werden, wird dies innerhalb von zwei Jahren überprüft.

Bürgermeister Sauer betonte, dass die Stadt Arnstein auch weiterhin alleine für das Angebot und für die Kurse im Stadtgebiet verantwortlich sein wird. Auch die Kosten für die einzelnen Kurse müssen finanziell getragen werden. Durch die Kooperation sei Arnstein auch wieder zuschussberechtigt. Im Falle der weiteren Eigenständigkeit müsste die Kommune eine weitere ausgebildete Fachkraft fest anstellen. Stadtratsmitglied Martin Fischer kritisierte die Zunahme an "Out-Sourcing" in der Verwaltung. Im Hinblick auf das geplante "Bildung digital im Generationen-Verbund" (BIG) am nördlichen Stadtrand, meinte er: "Wie sollen wir 'BIG' stemmen, wenn wir nicht einmal Vhs können!" Sein Kollege Johannes Keidel relativierte diesen Einwand und sah die Maßnahme als Starthilfe; die Vhs Arnstein könne später wieder eigenständig werden.

Vor drei Jahren hat sich die Stadt Arnstein dem Kommunalen Verkehrsüberüberwachungsdienst (KVÜ) angeschlossen. Die damals getroffene befristete Vereinbarung ist nun ausgelaufen und wurde nun durch eine dauerhafte Mitgliedschaft zum 7. Dezember 2022 ersetzt. Somit wird die Überwachung des Verkehrs in der Stadt wieder regelmäßig durchgeführt.

Bürgermeister Sauer hatte zusätzlich noch drei Mitteilungen auf der Tagesordnung. Bei der Behandlung des Radwegekonzepts des Landkreises wurden die Anregungen der Stadt Arnstein aufgenommen, insbesondere sollen Lückenschlüsse und Verbindungen zu den Nachbarkommunen vorangetrieben werden. Am 7. März ist in der Stadthalle von 15 bis 20 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema SuedLink. Die Landtagswahlen 2023 werden am 8. Oktober stattfinden. Dazu werden wieder Wahlhelferinnen und -helfer gesucht.